Bei den kapillären Malformationen ist das Feuermal oder Port-Wine-Stain, medizinisch Naevus flammaeus, die häufigste Form. Sie ist schon bei Geburt vorhanden und fällt mit einer meist zartrosa bis hellroter Hautfärbung auf. Nicht immer ist die Abgrenzung zu einem Hämangiom in den ersten Lebenstagen eindeutig möglich.
Das Feuermal wächst in dem Sinne nicht, sondern verändert seine Färbung und Dicke der Haut im Laufe des Lebens. Diese Verdickung (Bindegewebshypertrophie) kann, besonders im Gesicht, kosmetisch sehr störend sein.
Sind die Feuermale im Schläfenbereich des Gesichtes, sollte immer an ein Sturge-Weber-Syndrom gedacht werden. Da dieses Syndrom mit einem Glaukom (erhöhter Augeninndruck) und Gefäßfehlbildungen an den Hirnhäuten vergesellschaftet ist, muss das abgeklärt werden.
Für das Feuermal steht therapeutisch der Farbstofflaser (Wellenlänge 595 nm) im Mittelpunkt. Ziel ist, die Rotfärbung zu mindern und unauffälliger zu machen, zudem die Hautverdickung zu verhindern. Dafür wird eher ein früher Therapiebeginn empfohlen. Die Laserung bei kleinen Kindern muss in Narkose erfolgen. Jugendliche und Erwachsene können, je nach Größe des Naevus flammaeus, auch eine Behandlung ohne Vollnarkose erwägen. Es ist jedoch etwas schmerzhaft, trotz Anwendung lokal betäubender Creme.
Die Besonderheit des Farbstofflasers ist, dass er eine geringe Eindringtiefe hat, und den roten Blutfarbstoff Hämoglobin absorbiert. Das führt zum Platzen der roten Blutkörperchen und der Kapillaren. Daher kommt es unmittelbar nach der Laserbehandlung erstmal zu einer Verstärkung der Rötung und auch Schwellung, die nach ca. 5-8 Tagen wieder verschwindet.